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So, fertig!

ZAG

Wir sind fertig und unsere Doppelausgabe ZAG 75 & ZAG 76 ist es auch. Es liegt ein Stück Geschichte oder zumindest ein Stück Linker Bewegung vor euch. Oh ja! Auch wir sind ein Teil des großen Ganzen, das häufiger durch Fremdzuschreibung als durch solidarische Selbstverortung die Linke Bewegung genannt wird.

Und nun sind wir fertig. Alles ist super, wir haben den Rassismus bekämpft, Hegemonie aufgehoben, eine solidarische Umverteilung erreicht

…und geschwisterlich überwand das Volk alle Klassengegensätze und strebt einer strahlenden Zukunft entgegen!

Mitnichten – die antirassistische Linke steht derzeit wieder ganz am Anfang.

Und dennoch werden wir, die ZAG, uns mit dieser Nummer von euch verabschieden. Damit unser Gehen auch Momentum bekommt, soll es als eine Kritik und eine Aufforderung daherkommen, beziehungsweise gehen.

Während die Rechte aufmarschiert, ihre Reihen sich in und hinter der AfD schließen, und der warme Geldregen der Parteienfinanzierung ihr ermöglicht, ihre inhaltliche Leere mit einem fahlen Schimmer von Kompetenz zu umhüllen, begegnet ihr das bürgerliche und linke Spektrum mit entschlossener Ratlosigkeit, anbiedernder Abwehrhaltung und sachlich fundiertem Hyperventilieren. Direkte Konfrontation wechselt sich mit einer inhaltlichen Auseinandersetzung mit den Rechtspopulisten ab. Die Rechtspopulisten der AfD werden dadurch trotz aller innerer Zerwürfnisse und Intrigen Stück für Stück salonfähig, schließlich vertreten sie oft ähnliche Inhalte wie sie über Jahrzehnte vom rechten Rand der SPD und CDU und aus der Mitte der CSU verlautbart wurden.

Die Situation erinnert stark an die Anfänge der ZAG und der antirassistischen Bewegung der 1990er Jahre. Heute steht die antirassistische und antifaschistische Linke wieder vor einem neuen Anfang.

Aber ein Anfang bedeutet nicht, dass die Erfahrungen aus den vorangegangenen Kämpfen verloren sind. Aus alten Fehlern kann man lernen und auch dem Ende der ZAG wohnt ein Zauber jahrelangen solidarischen Miteinanders inne, der nicht verloren gehen wird. Zum Beispiel machen die ARI und das AIB weiter und die Interventionistische Linke begeht erfolgreich neue Wege.

Politische Arbeit und emanzipatorische Kämpfe sind wichtiger denn je – und deswegen werden auch wir nicht aufhören für eine lebenswertere Gesellschaft einzustehen.

Ob mit spitzer Feder oder auf anderen Wegen!

Eure ZAG - antirassistische Zeitschrift

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