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Alles Liebe

Nach langer Zeit und ein paar verworfenen Schwerpunkten melden wir uns auch wieder zu Wort. Das hat zwar unser lieber Berliner Ex-Finanzsenator Thilo, ja der Sarrazin, mit seinen markigen Sprüchen viel wirkungsvoller und viel nachhaltiger getan und uns noch zusätzlich tiefe Einblicke in seine rassenpolitischen Vorstellungen zu einem neuen, starken deutschen Volkskörper gegeben. Dass er nicht alleine ist mit speziellen Ansichten über das was sich so gehört und was nicht, ist keine wirkliche Sensation. Dass aber die Geschäftsführerin der Berliner Werkstatt der Kulturen, die Philippa, ja die Ebéné, ein bizarr anmutendes Geschichtsverständnis hat, überdeckt ein wenig die bizarre Schönheit ihres avantgardistischen Rassismusverständnisses. Dass es Rassismus ist, zu erwähnen, dass die Nazis unter anderem auch Anhänger in den arabischen Ländern hatten, scheint eine neue Rassismusdefinition zu sein, die weltweit immer mehr Anhänger findet. Frau Ebéné hätte ihre sehr durchdachte, tiefgründige und faszinierende Rassismusanalyse vermutlich gerne in unserem aktuellen Schwerpunkt ausgeführt – allein wir haben es versäumt nachzufragen. Dies rettet uns wahrscheinlich vor einer Beschwerde des geehrten Satiremagazins Titanic, denn solcherlei ist deren Metier.

Kommen wir zu den Lücken – im Geiste unseres lieben nicht Ex-Finanzministers, dem Wolfgang, ja dem Schäuble, dem beim Geld die Erinnerung verloren geht, von wem er gerade was und wofür in die Tasche gesteckt bekommen hat. Aber da ist er mit solchen Lücken in trauter Gesellschaft, obwohl der Franz Josef, ja nicht der Strauß – nein der Jung, seinen Lücken der Kenntnis eine Lücke in Angelas Riege folgen lässt.

Überhaupt scheinen politische Bollwerke gegen die zersetzende Kraft des öffentlichen Daseins ungewohnte Porosität an den Tag zu legen. Denn die Lücken in der Immunität unseres geliebten Silvios, ja des Berlusconis, bedürfen dringend einer Impfung. Gerade in diesen Zeiten der Grippe ist das Schweinesystem der italienischen Rechtsprechung eine echte Bedrohung für jeden aufrechten Jugendhelfer des weiblichen Teils der italienischen Ragazze mit ausschließlich emanzipatorischen Motiven. Und wie diese italienische Justiz so agiert, ist ja doch schön an der Freisprechung des Cap Anamur-Vorsitzenden zu sehen – reine Willkür. Denn eigentlich hätte nach der erfolgreichen Ruinierung des Rufes durch die öffentliche Diskussion und die Schädigung der Organisation durch die Millionenkaution auch ein rundes Ende die Lage wesentlich klarer gestaltet. Gerade bei den weniger berühmten Fischern wäre die nachhaltige Wirkung des Signals unmissverständlicher geworden. So kommt vielleicht doch wieder ein unverantwortlicher Kutterkapitän in seiner Liebenswürdigkeit auf die Idee auf hoher See, fahrlässiger Weise nicht ausschließlich Fische aus dem Wasser zu ziehen, sondern fehlgeleiteter Weise auch noch Mitmenschen, bevor deren Leichname die Urlaubsstrände verunstalten und ist dann ganz irritiert über den Handgelenkschmuck beim Hafeneinlauf.

Unsere lieben Brüder und Schwestern mit Schweizer Personaldokumenten wiederum wurde die Möglichkeit eingeräumt, Lücken ihres sonntäglichen Terminplans mit dem Besuch einer Abstimmung zu füllen. Dieser Möglichkeit harren die deutschen Inhaber derartiger Personaldokumente zu einer so schönen Fragestellung vor allem in Köln und Berlin-Pankow. Der Neidfaktor unserer lieben gutdeutschen MitbewohnerInnen, nicht über Minarettbau abstimmen zu können, dürfte immens sein.

Mit Mut zur Lücke

Eure ZAG

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